i cha nid schlofe

Du liegst im Bett und bist verwundert, dass so lange nicht schlafen kannst,
dann zählst du Schäfchen (über hundert), bis dir's vor deinen Augen tanzt.

Gelegentlich vernimmst du Schritte. So spät noch? denkst, leicht empört.
Ein Mann schwankt in der Strassenmitte, von keiner Trambahn mehr gestört.

Sein Gang, verludert und verschwommen, doch deutlich hörbar, wenn auch fern,
beweist, zwar klinisch unvollkommen, den Alkohol des Herrn.

Jetzt singt er gar! - Wo bleibe die Ruhe, die du so dringend nötig hast?
Das Trippeln harter Stöckelschuhe empfindest du als Wohltat fast.

Du denkst an hübsch geformte Beine und holde Frauengunst.
Allein die Dame, schon akustisch keine, pfeift einem Taxi und steigt ein.

Die schwere Tür wird zugeschlagen. Das aber schlägt dir anderseits,
sonst nicht sensibel, auf den Magen, und drei Uhr schlägt es auch bereits.

Und Stunden, Stunden, zähe Stunden ziehn sich dahin. Ein Säugling weint.
Du hast den Schlaf noch nicht gefunden..... Wie lang so eine Nacht doch scheint!